Regie: Fernando Solanas, Argentinien, ca. 94 Min, OF mit eng. UT, Dokumentarfilm, WP

Welche Konsequenzen die exzessive Monokultivierung von Soja auf die einheimischen Pflanzen und die Menschen in den Anbauregionen hat, sowohl auf die indigene Bevölkerung der Wichi als auch auf die Städtebewohner, zeigt uns der argentinische Altmeister Fernando Solanas eindrucksvoll in seinem Dokumentarfilm Viaje a los Pueblos Fumigados. Dabei geht es nicht nur um die extreme Minimierung ursprünglicher Getreidesorten, Früchte und Gemüse, sondern auch um eine durch den Markt geforderte Schädlingsbekämpfung mit toxischen Produkten wie Glyphosat, die im Verbraucher ernsthafte Krankheiten verursachen können. Besonders erschütternd offenbart sich dies auf einer Neugeborenenstation eines Krankenhauses, in dem in den letzten Jahren eine deutliche erhöhte Anzahl an Babys mit teilweise gravierenden Missbildungen zur Welt gekommen ist. Die Kamera wirft ihren Blick mit Zärtlichkeit, aber ohne Scheu auf die Kleinen. Sie zollt auch allen anderen Protagonisten des Films, Ärzten, Mitgliedern von NGO’s, Landarbeitern, Lehrerinnen, Opfern größten Respekt und Sympathie. Niemals verlieren sie ihren Lebensmut, ihren Mut und das macht den Film, auch mittels der Musik, trotz aller harten Fakten irgendwie leichtfüßig. [R.B.]

Weitere Aufführung: Mo 19.02. 20:00, Cubix 8 (E)

Interview mit Fernando Solanas vom Januar 2018: http://infosur.info/solanas-en-entre-rios-viaje-hacia-los-pueblos-fumigados-y-la-ignorancia-del-gobierno/

Foto: © Cinesur s.a.