ARG 2020, 70 Min, R: Edgardo Cozarinsky, Spanisch
“Dieser Film über und mit Margarita Fernández zeugt von der Bewunderung, die ich für sie hege, seit ich sie vor vier Jahrzehnten kennengelernt habe. Ich wusste, dass es von ihr am Klavier bzw. von ihrer vielseitigen Persönlichkeit als Performance-Künstlerin bisher weder Bild- noch Tonaufnahmen in guter Qualität gibt. Der Film beruht daher auf Episoden, Anekdoten und Bildern einer langjährigen Freundschaft” (Edgardo Cozarinsky)
Der Regisseur weiß seine Bewunderung bestens auf das Publikum zu übertragen. Diese schöne, weise Protagonistin! Neben ihr räumt Cozarinsky der Musik von Brahms sehr viel Raum ein. Minutenlang beobachten wir Margarita Fernández mit über 90 Jahren (1926 in Buenos Aires geboren) beim Klavierspiel. Mit ihren vom Alter gezeichneten Händen entlockt sie dem Instrument noch immer wunderbare Klänge. Etwas hölzener wirken ihre jungen SchülerInnen. Die Begegnungen mit ihnen verleihen dem Film ein künstliches Element, zugleich bewirken sie aber auch eine spannende Brechung im von der Musik getragenen Fluss des Dokumentarfilms. Medium ist nicht nur das Porträt einer außergewöhnlichen Musikerin und Performance-Künstlerin, sondern auch das einer Frau, die in bemerkenswerter Weise ihre ganze Erfahrung, ihre klugen und überlegten Gedankengänge und ihre Schönheit zu vermitteln weiß. Mögen wir doch alle so altern! RB