ARG, 71 Min, R: Santiago Loza, Spanisch
Santiago Lozas Werk besticht nicht nur durch seine visuelle Schönheit in Schwarzweiß, durch die Schönheit des Körpers und die Kraft des Tanzes sondern auch durch seine besondere Erzählweise. Es ist die Erzählung von einem guten Helden, ehrgeizig, freundlich, ein wenig still, liebevoll im Umgang mit seiner Familie, sich seiner schlechten Gedanken anderen gegenüber bewusst und daran arbeitend – aber dieser Typ ist kein Langweiler. Auf den ersten Blick fast ein wenig verloren und schüchtern, konvertiert er schnell zu einem starken, anmutigen Mannsbild. Die Art der Narration besticht auch deswegen, weil sie kleine Episoden am Rande strickt ohne diese auszuformulieren. Wie schön, dass wir den Namen der hübschen Therapeutin nie erfahren oder wie wunderbar auch die Szene, in der der beleibte Mitbewohner auf seiner breiten Brust den Takt angibt. Man kann sich Gedanken über die beengte Wohnsituation der beiden Männer machen und damit die Lebensbedingungen in Argentinien hinterfragen, man kann es aber ebenso bleiben lassen und sich einfach der Energie des Films überlassen. [R.B.]
Weitere Aufführungen:
Sa 17.02. 22:45, CineStar 3 (E)
So 18.02. 20:15, Cubix 7 (E)
Mi 21.02. 20:15, CineStar 3 (E)
Sa 24.02. 20:15, CineStar 3 (E)
Mehr Infos auf der Berlinale-Seite
Foto: © Ivan Fund and Eduardo Crespo