Filmscreening und Debatte
Woche der Kritik
R.: Nicolás Pereda, MX/CA 2020, 70 Min., spanische OmeU
Selbst das Navigationssystem steht unter Verdacht: Luisa und ihr Freund Paco landen auf dem Weg zu Luisas Eltern zunächst im Nichts. Am Ziel angekommen, kauft Paco vor dem Kiosk jemandem überteuerte Zigaretten ab. Dieser Mann entpuppt sich kurze Zeit später als Luisas Vater. Die Situation wird noch skurriler, als er Paco bittet, eine Szene seiner Rolle aus der Serie NARCOS vorzuspielen. In einer Atmosphäre von Paranoia und Absurdität, in der mediale Fiktionen auf mexikanische Realitäten treffen, treten Nicolás Peredas Charaktere jeweils mit einer augenblicklichen Überzeugung ins Bild, um einen Moment später mit Perücke und Brille in die nächste Geschichte weiterzuziehen. FAUNA kommt daher wie ein spielerischer, komischer Film noir, in dem Unvorhersehbarkeit Programm ist.
Der Film ist vom 27. Februar bis 7. März im Stream zu erleben. Infos zu Tickets und Preisen hier
Am 3. März um 20.00 Uhr findet eine Debatte mit Beteiligung der Regisseurs Nicolás Pereda statt (auf Englisch, Teilnahme kostenlos, via YouTube):
Der große Bluff:
Ausgehend von den beiden Filmen Sunrise in my Mind und Fauna sprechen wir über die Idee eines Kinos, das seinem Ideenfluss verfällt, das ästhetische Ausbrüche zulässt und Erzählebenen sprengt. Über Figuren, die realistische Prämissen sabotieren, und Schauspieler*innen, die sich nicht auf eine Verwandlung festlegen lassen. Über die Potenziale filmischer Illusionen und die politischen Strategien, die sie ermöglichen.
Gäste: Nicolás Pereda, Danech San, Constanze Becker
Mehr zum Programm der Woche der Kritik hier.
Verband der deutschen Filmkritik in Kooperation mit dem Ibero-Amerikanischen Institut