Costa Rica/Spanien 2019, 94 Min, R: Antonella Sudasassi Furniss, Spanisch
So manch eine Frau wird sich sehr gut in die Hauptfigur dieses Films einfühlen können, eine andere denkt eher ganz anders. Nach dem ersten, oder, wie im Fall von Isa, nach dem zweiten Kind “stop” zu sagen, mag in Deutschland ein häufiger Fall zu sein, in einer costa-ricanischen Kleinstadt scheint die kinderreiche Familie jedoch das erstrebenswerte Familienmodell zu sein. Und so steht Isa mit ihrem Wunsch und ihren Träumen von mehr Selbstverwirklichung als Modemacherin ziemlich allein da. Ihre Konflikte trägt sie vor allem mit sich selbst aus. Es ist ein innerer Kampf, den die Regisseurin in ihrem ersten Langspielfilm aufzeigt. Kein kreischendes Drama, im Gegenteil, eher eine nach innen gekehrte Telenovela. Die Widerstände drücken sich subtil aus, nicht etwa durch einen laut polternden, ständig einfordernden Ehemann, sondern eher durch die am Körper entlangkriechenden Ameisen. Der Protest mag leise sein, ist aber um so bestimmter und von großer Intensität. Der Film beschäftigt sich mit einem Thema, dass in der Öffentlichkeit nicht tabuisiert, aber doch wenig diskutiert wird und bei dem die Meinungen, die Gefühle einer jeden Frau (auch der Männer, aber besonders der Frau als Gebärende) unterschiedlicher kaum sein könnten. Keine Kinder, ein Kind oder mehrere? Das ist eine Frage mit ganz vielen Antworten. R.B.