SPANIEN/FRANKREICH, 90 Min, R: Neus Ballús
Marta fühlt sich sichtlich fehl am Platze in dieser senegalesischen Urlaubsanlage für Pauschaltouristen, wo der sonst abwesende Vater geschäftlich zu tun hat und sie mit ihrem jüngeren Bruder Bruno mitgenommen hat.
Die Ausflüge mit den anderen Tourist*innen findet sie verständlicherweise eher peinlich. Da hält sie doch sich lieber an Khouma, der gegen Bezahlung die Urlaubserinnerungen auf seiner Videokamera festhält. Zusammen mit ihm entdeckt sie das lokale Nachtleben und erkundet die Stadt abseits der Touristenpfade. Oder sie hilft Zimmermädchen Aissatou. Die amüsiert sich über Martas Ungeschicktheit beim Bettenmachen und erzählt ihr, dass sie vorher an der Bar arbeitet, aber vom Hotelchef versetzt wurde, da sie die Anzüglichkeiten der Hotelgäste ignorierte. Ihr Einblick in die Welt der Einheimischen schützt sie nicht davor, ihren Gefühlen nachzugeben und einen naiven und folgenreichen Fehler zu begehen.
Die Kritik an Pauschaltourismus und Abhängikeit der einheimischen Bewohner*innen als Filmsujet ist ist nicht neu. Es gelingt der katalanischen Filmemacherin Neus Ballús jedoch eindrucksvoll aus der der Persepektive der knapp 18 jährigen Marta für das Thema zu sensibilisieren und zum Nachdenken über die Frage anzuregen, inwieweit eine aufrichtige Beziehung in diesem Kontext möglich ist. H.S.